DAS TEAM

LEA DIETRICH 

Erinnerungen

Tatsächlich erinnere ich mich ganz schlecht. An alles. An irgendwas. Als kleines Kind schon gar nicht. Oft habe ich Leute um ihre frühen Erinnerungen beneidet und mich gefragt, woran es liegen könnte, dass da bei mir so ein Nebel ist. Abgefunden habe ich mich damit nie. Immer wieder, wenn es um Erinnerungen geht, ist da eine große Verunsicherung. Verdrängt? Aus dem Kopf gefallen? Sieb? Wenn ich mir überlege, dass ich mir so viele Gedanken mache, was ich mit meinen Kindern alles unternehme und erlebe, dann frage ich mich immer wieder, an was sie sich wohl irgendwann erinnern können. So rückt das Thema „Erinnern“ merkwürdig in das Hier und Jetzt und ich betrachte gerade stattfindende Situationen mit  einer zeitlichen Distanz. Wenn das überhaupt möglich ist. Denn was passiert eigentlich zwischen dem Jetzt und dem später „darauf zurück blicken“? Es geht um das gleiche Ereignis dass dennoch zu etwas ganz anderem geworden ist. Der Abstand ermöglicht ein völlig neues Einordnen. Ein Einsortieren in das, was davor und danach war, was wichtig war, was wozu geführt hat und was wie in einer Sackgasse endet und so verblast, verschwindet. Gelöscht. Weg-

Wenn es nicht um eigene Erinnerungen geht, sondern man sich damit auseinander setzt, dass jede Familie auch eine art kollektive Erinnerung hat, Dinge weiter gegeben werden, übertragen, vererbt, so hat man dagegen oft einen ganz schön großen Berg vor sich liegen. Ich bin mir nicht sicher, durch die Geschichte meiner Eltern und Großeltern- zumindest das was ich von ihnen weiß- ob ich es schaffe da einzutauchen. In die Erinnerungen meiner Familie. Aber da das auch ein großes Thema bei mir und uns ist, habe ich mir im Rahmen dieses Projektes zumindest vorgenommen da mal rein zu tasten…

Bühnenbildnerin

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